Augsburger Puppenkiste
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Die Entstehung
Im Jahre 1943 gründeten Walter Oehmichen seine Frau Rose Oehmichen und ihre Kinder Hannelore und Ulla ein eigenes kleines Marionettentheater namens Puppenschrein. Im Jahre 1944 am 26. Februar wurde der Puppenschrein wegen einem Bombenangriff auf Augsburg zerstört. Glücklicherweise hatte Walter Oehmichen die Puppen mit nachhause genommen. So wurden sie nicht zerstört. Walter Oehmichen fand dann einen Raum der als ständiger Aufführungsort dienen konnte. Genau 4 Jahre nach der Zerstörung des Puppenschreins (1948) eröffnete die Familie Oehmichen ihr Theater mit dem Stück „Der gestiefelte Kater“. Das Theater wurde von Kindern und Enkeln weiter geführt. Es hieß allerdings nicht mehr Puppenschrein sondern Augsburger Puppenkiste.
Theater
1. Erwachsene
Die Augsburger Puppenkiste ist ein Marionettentheater was Kinderstücke vorführt aber auch welche für Erwachsene. Z. B.: „Ein Traumspiel“ von August Strindberg. Damit hatte die Puppenkiste nie großen Erfolg. Der Durchbruch kam erst als sie das Theaterstück „Der kleine Prinz“ von Antoine de Saint-Exupérys vorführten.
2. Kinder
Viele Märchen von den Brüder Grimm oder aus 1000 und eine Nacht oder von Wilhelm Hauff werden in der Puppenkiste gespielt. Z. B.: Aladin und die Wunderlampe, Zwerg Nase und Frau Holle. Der Räuber Hotzenplotz ist eines der beliebtesten Stücke des Theaters oder die kleine Hexe beide von Otfried Preußler werden immer noch unverändert gespielt.
Fernsehen
1953 wurde die Puppenkiste bundesweit bekannt. Am 21. Januar fand die erste Fernsehsendung namens „Peter und der Wolf“ statt. Die Sendungen wurden vom Hessischen Rundfunk live ins Fernsehen übertragen. Zwischen 1956 und 1959 übertrug der Bayerische Rundfunk die Produktionen der Puppenkiste weil der Hessische Rundfunk sein Kinderprogramm abgesetzt hatte. Hinterher wechselten sie wieder zum Hessischen Rundfunk. 3 bis 4 Sendeminuten entstanden pro Arbeitstag. Produziert wurden die Sendungen im zu Studio umgebauten Foyer des Augsburger Theaters. Theateraufzeichnungen wurden zu echten Fernsehfilmen.
Klassiker
Zu den ersten „Stars an Fäden“ in schwarz weiß zählten noch „Die Muminfamilie“, „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“, „Der kleine dicke Ritter“, „Klecksi der Tintenfisch und „Kater Mikesch“. Ab 1965 gab es die Puppenkiste auch in Farbe. Eines der beliebtesten Stücke in Farbe war „Urmel aus dem Eis“, „Der Räuber Hotzenplotz“ und Bill Bo. Einer der meistverfilmten Autoren war Max Kruse. Er lieferte nicht nur Geschichten wie „Der Löwe ist los“, „Kommt ein Löwe geflogen“ und „Gut gebrüllt, Löwe“ sondern auch: „Urmel spielt im Schloss“, „Don Blech der goldene Junker“ und „Lord Schmetterhemd“. Die Drehbücher zu all diesen Fernsehfolgen stammten von Manfred Jenning. Im Alter von nur 50 Jahren 1979 starb Jenning nach langer schwerer Krankheit.
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